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1. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 22

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§415. Frankreich. 22 5. Die vielseitige Betätigung zur See und zu Lande hielt die Volkskräfte allzeit rege, hatte aber auch eine Überspannung des Nationalgefühls im Gefolge. 6. Der einheitliche Bodenaufbau führte früh zur staatlichen Einheit. 7. Er bedingt eine günstige, annähernd strahlenförmige Anordnung der Flüsse und ermöglichte einen umfassenden Kanalbau und ein gleich mäßig aus- gebildetes Straßennetz. 8. Die Bodenfruchtbarkeit ist zwar nicht größer als in den meisten Nachbar- staaten, aber das günstige Klima gestattet einen hervorragenden Weinbau und im warmen mittelmeerischen Gebiet die Kultur des Ölbaumes und des Maulbeer- baumes und schafft dadurch drei wichtige Grundlagen des weit verbreiteten Wohl- stand es, der zugleich mit in dem Fleiß, der Nüchternheit und Sparsamkeit der Land- bevölkernng begründet ist. 9. Der Sinn für gefällige Formen sichert der Industrie auf dem Gebiet der Mode- und der Qualitätsware das Übergewicht und bildet eine weitere Quelle des Wohlstandes. 1v. Frankreich ist der kapitalkräftigste Rentner Europas. Städte in Frankreich. (Gegenwärtig wird Frankreich in 86 „Departements" eingeteilt. Wir nennen nach der älteren Einteilung [vor der franz. Revolution^ die wichtigsten Provinzen.) 1. Im Norden. Im wesentlichen das Pariser Becken (die Provinzen Jle de France, Orlßanais, Normandie, Picardie, Artois, Flandern) und das franz. Lothringen. Paris 3 Mill. E., Frankreichs reiche und schöne Hst. an der vielgewundenen Seine, die drittgrößte Stadt und stärkste Festung der Welt (3 Besestignngsgttrtel mit zahlreichen Außenforts). Im natürlichen Mittelpunkte der fruchtbarsten und industriereichsten Landschaft Frankreichs ge- legen. Straßenknoten (1. Nordexpreß: Petersburg (Moskau)—Berlin—köln—paris. 2. Südexpreß: Paris—(Ma- drid)—Lissabou. 3. Orientex- preß: Paris—straßburg—wien —Konstantinopel. 4. Penin- sularexpreß: (London)—Paris —Brindisi (Rom). Erste Jndn- striestadt des Landes (Mode, Kunstgewerbe, Schmuck, Möbel, Seide). Großartige Bauten: der Louvre (Königsschloß) mit wert- vollen Kunstsammlungen (viel- seitiger als die Sammlungen Jta- liens, weil die Kunsterzeugnisse aller Zeiten und Länder um- fassend). Hauptkirche: Notre Dame. Der Eiffelturm (300 m) ist das höchste Bauwerk der Erde. Die alten Festungswälle sind in prächtige Straßen umgewandelt worden, die Boulevards (bulwar = Bollwerke). — Südwestlich der Stadt Persailles (werßaj) G mit dem berühmten Schloß und Park Ludwigs Xiv. (18. Jan. 1871 Kaiserproklamation in der Spiegelgalerie). Jetzt dient das Schloß als Ruhmeshalle (Museum). — Im Westen von Paris, Seine-abwärts, St. Ger main, Friede zwischen dem Gr. Kurfürsten und Ludwig Xiv., 1679. — Im Norden St. Denis (ßänßdenl) Königsgräber. — Seine-aufwärts Fontaine« blean (fonstähnblö), Schloß und Park, Abdankung Napoleons I. 1814. — Orleans (ür- leaus)^ , am nördlichsten Punkte der Loire. Vielumkämpster Straßenknoten (Oktober bis Dezember 1870!). Jungfrau von Orleans. Wichtige Straße nach Süden über Tours (tur) an der Loire, und durch die Senke von Poitiers (poatjs) □ (Karl Martell besiegt die Mauren 732). — Le Mans (mang) Straßenknoten (12. Jan. 1871). — Rouen (rüans)

2. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 25

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
25 Die Niederlande. §417. von Charleroi (schatfroä). Südl. die Schlachtörter Belle Alliance und Waterloo (18.Juni 1815) und Ligny (16. Juni 1815). — Ostl. die Universitätsstadt Löwen 2. In den flämischen Provinzen (Flachland). Nördl. von Brüssel Mechelnch Erzbischoss- sitz. — Antwerpen, franz. Anvers, sprich anwers! A, starke Festung an der fast ganz schiff- baren Scheide; zur Flutzeit kommen sogar Seeschiffe mit 10 m Tiefgang hinauf nach A. Neben Hamburg der 1. Seehafen des Festlandes, mit großartigem Handel (aber zur Hälfte Durchgangshandel): Getreide, Wolle, Baumwolle. Auswandererhafen. A. ist reich an her- vorragenden mittelalterlichen Bauten (z. B. die Kathedrale). Im Museum Gemälde der berühmten Maler Peter Paul Rubens und Anton van Dyck (fan deik). — Gent 0, an der Scheide, Hauptort der belgischen Baumwollindustrie. Zahlreiche Flußarme der Schelde, Kanäle und Brücken. — Brügge ß, früher neben Venedig der Mittelpunkt des Welthandels. Durch Versandung eine stille Stadt geworden. Herrliche alte Bauten (teils leerstehend!), malerische Tore, Gassen und Giebel machen Brügge zur mittelalterlichsten belgischen Stadt. Ein neuer, tiefer Seekanal zur Nordsee beginnt neues Leben zu erwecken. — Ostende □, an der versandeten Dünenküste, stark besuchtes, vornehmes Seebad. Fischerei. Als Handelshafen ohne Bedeutung. Überfahrt nach England 4 Stunden. 3. In den wallonischen Provinzen (Hügel- und Gebirgsland, mit Ausnahme des West* liehen Hennegau). Zahlreiche Industriestädte ersten Ranges (Kohlen, Eisen, Zink, Blei): Möns (mons, deutsch: Bergen) A, an der Sambre Charleroi (scharlroä) /X, an der Maas (Sambremünduug) Namur (uamühr) A, Seraing (ßercänö) □ und die Universitätsstadt und Festung Lüttich G, mit benachbarten ungemein reichen Kohlen- und Eisenlagern, das „belgische Birmingham", mit großen Wasfenfabriken. Ästl. davon Verviers (werwj6h) ß, Tuchfabriken. — Südl. davon, am Fuße des Hohen Venn, der Badeort Spa (Eisenquellen). Großherzogtum Luxemburg. (= Lützelburg, kleine Burg). Hst. Luxemburg ©, früher deutsche Bundesfestung, 1867 geschleift). Die Niederlande. § 417. Westlichster und niedrigster Teil der Norddeutschen Tiefebene; das Mündungsgebiet großer Ströme; für den See- und Landhandel gleich günstig gelegen; die Niederländer schon im Mittelalter die „Frachtfuhrleute der Tropen". Lange, mehrfach zerrissene Dünenküste; die beiden Haupthäfen durch Seekanäle mit dem Meer verbunden. Die Hälfte des Landes fetter Marsch- boden, der zur Hälfte unter dem Meeresspiegel liegt. Ein Gebiet von der Größe Sachsen-Weimars dem Meer und den Binnenseen abgerungen. Das Marschgebiet von mächtigen Deichen und zahllosen Kanälen und Gräben durchzogen. Die andere Hälfte des Landes dürftiger Geestboden mit vielen Mooren. — Keine mineralischen Schätze. In den Marschen reichlohnender Ackerbau, üppige Gartenknltur (Blumen) und eine blühende Viehzucht. Trotz Kohlenmangel beträchtliche Industrie, namentlich Schiffbau. Im Verhältnis zur Größe und Bevölkerungszahl der erste Handelsstaat der Erde. Städte in den Niederlanden. (11 Provinzen: Nord-Holland, Süd-Holland, Utrecht [ütrecht], Nord-Brabant, Limburg, Gelder- land, Oberyssel [= über oder jenseits der Msel, spr. eißel!], Drente, Friesland und Groningen.) 1. Im Westen. Amsterdam D, Hst., nicht Residenz, an der Mündung der kleinen Amstel in die flache Zuider-(seuder)See und am tiefen, nach Westen führenden Nordseekanal (der den nach dem Kriegshafen Helder nordwärts führenden Nordholländischen Kanal abgelöst hat). A. ist auf Pfählen erbaut (Moorboden); an 360 Brücken führen über die zahlreichen Kanäle (Grachten); daher das „nordische Venedig" genannt. Blühender Seehandel, be- sonders in Kolonialwaren (Tabak), doch von Rotterdam überholt. Kanalverbindungen nach Utrecht, Rotterdam usw. Viel Schiffbau. Größte Diamantschleiferei der Welt. Im Reichsmuseum Meisterwerke des großen holländischen Malers Rembrandt. — Nordöstl. das kleine Edam („Edamer Käse"), 5 km nordwestl. Zaandam (sandam) Q, (Peter d. Gr. als Schiffbauer!). — Genau westl. Haarlem hervorragende Blumenzucht (Hyazinthen- und Tutpenzwiebeln). — Am Alten Rhein die Universitätsstädte Leiden |f (Leidener Flasche!) und Utrecht (ütrecht) G. An der Gabelung Vecht—alter Rhein und am Kanal Amsterdam—waal (Merwede-Kanal) gelegen, ist Utrecht der Mittelpunkt des Binnen- Verkehrs; starke Festung.—Der Haag (,/sgravenhage", der Hag = Wald der Holland. Grafen)

3. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 21

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
21 Frankreich. §415. 2. Das Saöne-Rhonetal einer der wichtigsten Verkehrswege Europas. Das Rhonetal zwar vielfach sandig und schon mit mittelmeerischer Sommerdürre, aber durch Wein-, Oliven- und Maulbeerbaumkultur von höchster wirtschaftlicher Bedeutung. — Die angrenzenden sran- zöfischen Alpen sind, von der Pelvonxgruppe und dem Grenzpfeiler Montblanc abgesehen, Kalkalpen, die infolge der Sommerdürre und der Entwaldung einen öden, oft wüstenartigen Charakter tragen, besonders in der Provence. Am Meer die herrliche Rivißra. — Das Saünetal gut angebaut^ mit dem weinreichen Burgund (Eote d'or). Der angrenzende Jura ein abgeirrter Zweig der Kalkalpen, im Osten stark gefaltet (Verlauf der Flüsse!), im Westen eine dürre Tafel; Taschenuhrenindustrie. 3. Das dreieckige Garonnebecken eine aufgefüllte Meeresbucht. Das Tal der oft über- tretenden Garonne fruchtbar und weinreich (Medoc). Gradlinige Dünenküste, dahinter eine große, in der Aufforstung begriffene Heidelandschaft (les lanckeg). Die angrenzenden Pyrenäen haben nach hier ihren regen- und wiesenreicheren Abhang. Zirkustäler. 4. Die Bretagne ein abrasiertes altes Gebirge mit zwei Grcmitrücken; wie ein Wellen- brecher vorspringend Klima regen- und nebelreich, unwirtlich; weite Heide- und Ginsterflächen, Bevölkerung noch heute mit britischem Typus, reich an alten Sagen; viele Denksteine und Grab- kammern aus keltischer Zeit. 5. Das Pariser Becken eine (geologische) Musterschüssel; Steilabfälle der Schichten ringsum nach außen, besonders nach Osten (Escarpments), natürliche Festung; der geschichtliche Kern der Landschaft. Im Osten (aus der Kreidetafel) die Champagne mit großartigem Weinbau (nur im westlichen Teil; die Mitte die „lausige" Champagne). Im Süden zunächst dürre Kiefern- landfchaft, dann das Loiretal, der „Garten Frankreichs". Im Westen die freundliche, wiesenreiche Normandie; im Norden Frankreichs wichtigstes Industriegebiet (Lille usw.). In der Mitte in fruchtbarer (tertiärer) Hügellandschaft Paris. Ii. Das Volk. (Über die Geschichte s. Leitlinien § 256). Die Bevölkerung national und kirchlich fast gänzlich einheitlich. Ausfällig geringe Volksvermehrung (1890 und 91 mehr Sterbe- als Geburtsfälle); dadurch auch die Wirtschaftsergebnisse gedrückt. Wert der Bodenerzeugnisse (einschl. Wein) erheblich geringer als in Deutschland trotz größeren Bestandes an Ackerland. (Ge- treibe in Frankreich im Durchschnitt der Jahre 1901/03: 17, in Deutschland 24 Mill. t.) Haupt- getreide Weizen. Erstes Weiulaud der Erde (zeitweilig von Italien erreicht). Baumöl weniger als in Italien und Spanien, aber besser (Provenceöl). — Viehzucht nicht hervorragend (weniger Rindvieh, aber mehr Schafe als in Deutschland). — Bergbauerzeugnisse genügen nicht für den eigenen Bedarf. Gewinnung von Roheisen 3 mal so gering als in Deutschland. — Industrielle Betätigung etwas geringer als in Deutschland (35,6 gegen 40% der Erwerbstätigen). Seiden- industrie die erste der Welt, auch Wolle- und Baumwollindustrie bedeutend, weniger die Eisen- indnstrie. Hervorragend kunstgewerbliche und Modegegenstände, überhaupt Qualitätsware (Pariser Artikel). Nach Handel und Verkehr das dritte Land Europas (England, Deutschland, Frankreich). Wasserstraßen 12 y2 Taus, km (Deutschland 14), davon 5 Taus, km Kanäle (Deutsch- land 2), zum großen Teil aber nicht mehr zeitgemäß. Handelsflotte die 4. in Europa (England, Deutschland, Norwegen, Frankreich). Handelsumsatz 11 Milliarden (Deutschlaud 16^/z, Eng- land 221/3). Davon kommt auf den Austausch mit England 2, mit Deutschland und Belgien je I1/4, mit den Vereinigten Staaten 1, mit Algier 2/3 Milliarde. Haupteinfuhrgegenstand Wolle (dauu Kohle, Baumwolle und Seide), Hauptausfuhrposten Seidengewebe. Großer Fehl- bedarf an Kohle, Holz und Getreide; der wirtschaftliche Ausgleich dafür geschaffen durch Pariser und Modeartikel. (Weinausfuhr nicht immer größer als -Einfuhr).— Für Deutschlands Handel an 5. Stelle. Der frühere Kolonialbesitz fast ganz an England verloren gegangen; das seit 1830 neu- gegründete Kolonialreich reichlich doppelt so groß als das deutsche, zu 5/6 in Afrika gelegen. Kernsätze. 1. Frankreich hat eine ebenso lange See- als Landgrenze. 2. Entsprechend versuchte es, die Vormachtstellung sowohl zur See wie aus dem Festland zu erringen, beides allerdings ohne dauernden Erfolg. 3. Infolge der günstigen Seelage (Küstenanteil sowohl am alten wie am neuen Kultur- meer) konnte es sich ein bedeutendes Kolonialreich gründen und für seinen Handel den dritten Platz in Europa, für seine Seekriegsstärke bis 1905 den zweiten Platz in der Welt behaupten (1909 vierter Platz). 4. Auf die benachbarten Festlandsmächte übte es durch Jahrhunderte einen hervorragenden Einfluß aus, nichtbloß als zeitweilige äußerebeherrschung, sondern auch im Sinne einer Durchdringung mit neuen politischen Gedanken freiheitlicher

4. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 23

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
23 Frankreich. 415. G an der unteren Seine, zur Flutzeit für kleinere Seeschiffe noch erreichbar. — Lehavre (awr) M, am Münduugsbufen der Seine. Auswandererhafen. Erster Seehafen Frank- reichs au der atlantischen Küste, Seehafen von Paris. Festung. — Cherbourg (schärbur) auf der normannischen Halbinsel (Coteutiu, spr. kotanstang!), Frankreichs stärkster Kriegs- hasen — Amiens #, an der Somme, Schlacht 1870. Peter von Amiens. — An der Kreide- steilküste Bouloqne tz und Calais #?, beides Festungen, Überfahrt nach England (von C 32 km in V/2 Std.). — Dünkirchen Q Hafenstadt an der flachen Nordseeküste. — Mittelpunkte der sehr dicht bevölkerten Webe-Jndustriegegeud (benachbarte Kohlenlager!) sind Lille (M) G, starke Festung, Roubaix (rubäh) H und Tonrcoing (turkoäm) alle 3 nahe der Grenze. — An der Schelde die Festung Valenciennes (walansßjsnn). Spitzenverfertigung. — Südl. davon die Webestadt St. Oueutiu (säugkauötäng)^, Sieg Goebens 19. Jannar 1871, sowie die Festungen Laon (lang) und Soissons (ßoassüns), alle 3 Schlachtörter. — Reims (ränss) O, der Hauptort der weinreichen Champagne (schäm- panj, Champagnerkeller 13 km lang), alte Krönungsstadt, Webeindustrie. — Südlich von R. die Weinorte Epernay (spernä) und, in der „lausigen" Champagne, Chalons sur Marne (schalong sür marn) A, an der Marne und dem Rhein-Marne-Kanal. Schlacht auf den „Kat alaunisch eu Feldern" 451. — Sedan £), im Maastale, jetzt -keine Festung mehr. 1. und 2. September 1870. — Südlich davon Beaumont (bömüns), 30. Aug. 1870. — Wie an der belgischen so auch an der deutschen Grenze zahlreiche Festungen, z. B. Ver- dun Q, an der Maas, Vertrag 843, und Toul (tull), am Moselknie und dem Rheiu-Marne- Kanal. — An der Menrthe (mört) Nancy G, deutsch: Nauzig, die alte Hst. Lothringens, und Luu6ville (lühnwil), Friede 1801. — Laugres (lansr), zwischen den Sichelbergen und der Platte von Laugres, Festung. 2. Im Osten und Südosten. (Rhone-Saone-Gebiet einschließlich der Gebirgsränder und der Mittelmeerküste; im weseut- lichen die Provinzen Burgund, Savoyen, Dauphins [doffirte], Provence [proftänos] und Lan- guedoc [lcmsdocf].) Die Festungen Belfort (belsür) A, am Rhein-Rhone-Kanal, und Bcsancon (besangßona) ^ am Donbs decken die „Burgundische Pforte" zwischen Wasgenwald und Jura. — Dijon zwischen der Platte von Langres und den Cöte d'or, am Kanal von Burgund und einer wichtigen Straße nach Paris, Festung. — Ahnlich liegt Chalon sur Saüne A, am Beginn des von der Saüne zur Loire führenden Kanals du Ceutre (dü ßanstr). Wein. — Creuzot (kröfü) A, am kohlen- und eisenreichen Südrande der Cüte d'or; berühmte Kanonengießerei von Schneider. — Lyon ch, an der Mündung der Saüne in die Rhone, starke Festnng, erste Seidenstadt der Welt. — Südwest!, davon St. ^tienne (ßäng etm'nn) H, das „französische Birmingham": Stahlwaren (Waffen), Kohlen. — Grenoble (grenöbl) starke Grenz- feftung an einer wichtigen Alpenstraße (Jföretal); Universität, viel von Deutschen besucht; Haudschuhfabrikation infolge der Ziegenzucht der Umgegend. — An der unteren Rhone Avignon (äwinjonns) |j, zuweilen das „französische Nürnberg" genannt. 1309—77 Re- sidenz der Päpste; riesiger päpstlicher Palast. — Am Beginn des Rhone-Deltas Arles (arl), jetzt eine stille Stadt; großartige Ruinen aus der Römerzeit; ebenso Nimes (nim) beide westl. vom Rhone-Delta und Montpellier (monspelljs) wichtige Sitze der We- berei. — Cette (ßett) □, der gegenwärtige Haupthafeu am westl. Löweugolse, auf einer Nehrung in der fruchtbaren, aber ungesunden Küstenebene. — Narbonne (narbonn) /X, zur Römerzeit und noch im Mittelalter ein wichtiger Hafen, jetzt versandet und landein- wärts gelegen. — Marseille (marßäj) Q, am Löwengolf (du Liou), östl. vom versandenden Rhonedelta, Frankreichs größte Seehandelsstadt, der erste Hafen des ganzen Mittelmeeres. Nördl. davon Aix (ähkß), das alte Aquae Sextiae, wo Marius 102 v. Chr. die Teutonen vernichtete. — Toulon (tnlons) G, Kriegshafen. — An der herrlichen Rivisra, der „Azur- küste", die milden Kurorte Cannes (kann'), Nizza G, (die „Blumen-flieferndewtadt", starker Fremdenverkehr, Festung) und Meutone. Zwischen Nizza und Mentone das kleine Fürstentum Münacv, mit der „Spielhölle" Monte Carlo, in paradiesischer Lage auf einem ins Meer vorgeschobenen Felsen. — Auf Corsica ist Ajaccio (ajätfcho) Q, die Heimat Napoleons I., die Hst. 3. Im Südwesten und Westen. (Von der Provinz Gascogne ^gaskünj^ bis zur Bretagne ^bretänj^.) Toulouse (tulüs) 0, am östlichsten Punkte der Garonne und dem Canal du Midi Alte West- goteu-Hst. — Am Pyrenäenfuße Lourdes (lurd'), Wallfahrtsort. — Am Golfe von Biscaya die Festung Bayouue (bajouu) A au der Adour. Benachbart das Weltbad Biarritz —

5. Einpräge- und Wiederholungsheft zu H. Harms, Länderkunde von Europa - S. 24

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
§416. Belgien. 24 Bordeaux (botbö) H, oberhalb der Gironde (schironsd), an der Stelle der Garonne, bis wohin die Flut noch die größten Seeschiffe trägt. Große Weinausfuhr. — Nördl. das kleine Cognac (Kognak), an der Charente (scharänst), ebenso der Kriegshafen Rochefort (röschfür) und der Kognak ausführende Handelshafen La Rochelle (roschsll), der jetzt wegen der An- schwemmungen einen großen Vorhafen bekommen hat: La Pallice (palllß). — Ostl. von Rochefort Limoges (limüsch) G, Porzellansabrikaen (Kaolinerde). — An der versan- denden Loire-Mündung erhielt die stillgewordene Handelsstadt Nantes („nanst) H (Edikt 1598) einen großen Vorhafen: St. Nazaire (ßäng nasähr). Großer Seekanal nach Nantes im Ban. — Art der fjordähnlich zerrissenen Steilküste der Bretagne die besestigten Kriegs- Häsen Lorient und vor allem Brest (brest) einer der schönsten und geschütztesten Häfen der Welt. Lebhafte Hochseefischerei. velgien. D 416. Ungemein günstige Lage als das Herz des westlichen Mittel-Europas; altes Durch- gangsland, schon im frühesten Mittelalter blühend durch den Verkehr mit den italienischen Städten, (erst Brügge, dann Antwerpen größter Stapelplatz jenseits der Alpen). Küste ungünstig; See- verkehr durch die niederländische Wester-Schelde; Antwerpen erster Hafen des europäischen Festlandes; Handel fast zur Hälfte Durchgangshandel. — Im südöstlichen Bergland in der Maas-Sambre-Linie großes, erzreiches Kohlenlager; das Hügel- und Flachland eine nordische Lombardei, die Städte mit reichem mittelalterlichem Gepräge. Überall lebhafte Industrie. Im Süden romanische, im Norden germanische Bevölkerung. — Im Verhältnis zu seiner Größe steht Belgien mit,seinen Ackererträgen, seiner Rindviehzucht, seiner Eisen-, Zink- und Bleigewin nung, seiner Industrie und seinem Eisenbahnnetz in Europa an erster, mit seiner Kohlengewin- nung und seinem Handelsumsatz an zweiter Stelle. Städte in Belgien. (9 Provinzen, nämlich 4 flämische im Tieflande: Limburg, Antwerpen, Ostflandern, Westflandern; 4 wal- Ionische im Hügel- und Gebirgs- lande: Hennegau, Namur [nainüf)r], Lüttich und Luxemburg; 1 ge- mischte: Südbrabant ^Nordbrabant ist eine holländische Provinz].) 1. In Südbrabant die Hst. Brüssel, franz. Lruxelles an der Grenze des Hügel- und Flachlandes, auf der Sprachscheide. Die vornehme Oberstadt spricht vorwiegend wallonisch (französisch), die enge, industrielle Unterstadt flämisch (deutsch). Schöne mittelalterliche Bauten, z. B. das Rathaus, aber auch prächtige moderne Gebäude; der Sitz von Kunst, Wissenschaft und Industrie (daher „Klein- Paris"). Hauptgewerbe immer noch die Spitzenklöppelei („Brüsse- ler und Brabauter Spitzen"), Teppichwirkerei, Tuch- und Baum- Wollweberei. Kanalverbindung mit 266 Belgien und die Niederlande, der Scheide und dem Kohlengebiet Aufgaben wie bei Italien!

6. Abth. 1 - S. 25

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 25 In W. derselben bilden die Französischen Alpen mit dem Mont V entoux — 6200 F., die S even n en, Lozere- Forez- und Auvergne Geb. mit dem Berge Mezin — 6200 F. und dem Mont Dor — 5800 F., die Verbindung mit den Pyrenäen, deren höchste Gipfel der Net hon — 10,700 F. u. Mont Perdu — 10,500 F., und den übrigen Spanischen Gebirgen, deren südlich- stes das Schneegebirge (Sierranevada) in dem dercumbre de Mulhazem 11,100 (12,700) F. Höhe erreicht. Ein Arm der Al- pen, die See alpen, erhebt sich neben der Küste des Meerb. von Ge- nua im Col de Tenda bis — 5500 F. und schließt sich an die Apenninen auf der Italienischen Halbinsel, deren höchster Gipfel der Gran Sasso — 9400 F. Gegen W. bilden die Alpen in Dalmatien das Din arische Geb. mit dem Dinario — 7000 F. und die verschiedenen Türkischen Geb., deren Spitze der Orb elos, ^ 9000 F., der höchste Punkt des Balkan. In N. O. der mittleren Alpenkette ist ein neuer Gebirgsbogen, die Karpathen, der mit beiden Enden das N. Ufer der Donau berührt und sich in der Lom- ni tzer Spitze und dem Sur ul bis über 8000 Fuß erhebt. W.fortsetzungen der Karpathen sind die Mitteldeutschen Gebirge, von denen das Riesengebirge, die Schneekuppe — 5000 F. enthält. Der ganze Gebirgszug geht queer durch Deutschland, über den Rhein, und schließt sich mit dem Wasgau gebirge, 4300 F. hoch, an das Iuragebirge, dessen höchster Gipfel der R e cu let — 5200 F., und an die Sevennen. Die Schneelinie in den Schwei- zer, Jtal. und Deutsch. Alpen ist- in N. 7800, in S. 9500 F., in den Pyrenäen in N. 7800 F., in S. 8600 F., in den Karpathen 7500 bis 8000 F. Die ausgedehntesten Ebenen dieser Alpenländer sind zwischen den Karpathen und der Donau in Ungarn, zwischen den Jtal. Alpen und Apenninen (die Lombardei), die Baierische Ebene zwischen dem Mitteldeutschen Geb. und den Alpen. Alle übrigen Flä- chen dieser Länder sind Hochebenen, wie das innere Spanien, oder Hü- gelland. Um diesen großen Bogen der Alpenkette zieht sich in N. ein ebenes Vorland von verschiedener Beschaffenheit, an einigen Stellen noch fruchtbare Hügelketten oder Marschboden, meist dürre Sandflächen^ die das Meer in neuester Zeit bildete, zum Theil noch von Kalkfelsen, ehemaligen Seeriffen, durchzogen und in seiner Mitte große Moräste und besonders im O. der Elbe, viele Seen enthaltend. Schon am Fuße der Pyrenäen beginnt diese Ebene in den Sandwüsten von Gas- cogne und Guyenne, wird durch die Hügelketten der Normandie und Bretagne unterbrochen, geht aber dann ohne Wechsel zwischen der See- küste und den N. Deutschen Gebirgen fort bis zu dem großen Flach- lande von Preußen, Polen, Galizien und Rußland, wo nur ein Erd- rücken, der im Waldai Gebirge eine Höhe von 1400 F. erreicht, die Wasserscheide zwischen der Ostsee, dem Schwarzen Meere, dem Kaspischen See und dem Eismeere macht. Solche Erdrücken trennen allein die unendlichen Ebenen der Stromgebiete von O. Europa, bis zu dem 300 M. langen und bis 5400 F. hohen Ural, der mächtigen Scheidewand der beiden Erdtheile und der Gewässer des Ural, der Wolga und Petschora, von den Zuflüssen des Sibirischen Obi. Vom

7. Abth. 1 - S. 182

1830 - Hannover : Hahn
182 Deutschland. dem Mangel an schiffbaren Flüssen, Kanälen und Landstraßen unbedeu- tend. -Luxemburg war eine alte Deutsche Grafschaft, ward 1354 zum Herzogrhum erhoben und kam nach dem Aussterben der männlichen Linie durch Kauf 1443 an die Herzoge von Burgund, mit den Landern der- selben an Spanien, durch den Utrechter Frieden 1713 an Österreich, durch den Lüneviller Frieden 1801 an Frankreich. Nach der Bestim- mung des Wiener Congresses 1815 erhielt es der König der Niederlande für die verlornen Nassauifchen Stammlander als Deutschen Bundesstaat und als Großherzogchum. Es bildet einen Tbeil des Königreichs der Nie- derlande und hat mit den übrigen Provinzen dieses Staats gleiche Ver- fassung. Eintheilung in 3 Bezirke: I. Bezirk Luxemburg. Hauptst. gl. N. an der Elz, zum Theil auf hohem Felsen gelegen, stark befestigt; Deutsche Bundesfestung, deren Gouverneur und Commandant der König v. Preußen ernennt, mit Deut- scher Garnison. 10,000e. Viele Leder- und Leinewandfabriken. Drei Vorstädte, aber innerhalb der Festungswerke, liegen im tiefen Thale. — Arlon, 3500e. Leder- u. Tabacksfabriken. — Siebenbrunn, Dorf mit großer Fayencefabrik. — Mersch an der Elz, 1700 E. Starker Obstbau. — Niederanven, Dorf, 1700e. Papiermühlen. — Grevenmachern an der Mosel, 2000e. Weinbau. — Llair Fontaine, Halanzy, Bis, sen u. a. kleine Örter mit Eisengruben und Hüttenwerken. Ii. Bezirk Diekirch. Hauptst. gl. N., 2600e. — wilz, 2000 E. Tuchweberei, Lederfabriken. — Esch an der Sure, 1000e. Tuchweberei. — Echternach an der Sure, 3000e. Gipsbrennerei, Fayencefabrik. Iii. Bezirk Neufchareau. Hauptst. gl. N. in den Ardennen, 1250 E. — jonglier, Dorf, Schieferbruch. — Bastogne, 2300 E. Viehhandel, Torfstich. — Berrrix und Herbenmonc, Dörfer mit wichtigen Schiefer- brüchen. — An der Franzos. Granze liegt das Herzogrhum Bouillon, Stammhaus des davon benannten berühmten Kreuzfahrers Gottfried, der dasselbe, als er nach Palästina zog, an den Bischof v. -Lüttich versetzte. Späterhin kam es an verschiedene Besitzer und 1793 an Frankreich, ward 1815 abgetreten und dem Fürsten von Rohan unter Niederländischer Oberhoheit zugesprochen, 1822 aber vom Könige angekauft. Die Stadt Bouillon auf steilem Felsen an der Semoy, 2600 E. Schloß. 22. Fürstenthum Waldeck. Größe — 21^ Qm. Das Hauptland liegt zwischen Westfalen u. bei- den Hessen, wahres Hochland zum Westfälischen Rochaar- Rorhlager- und Eggegebirge gehörig, von Sw. nach N. und O. zu abgedacht. Die höchsten Gipfel sind der Rahle Asten — 2500 g., der Bollerberg — 2260 F. und die Hohe pön. Thonschiefer und Sandstein sind die Be- standtheile des Gebirgs, aber auch Basalt findet sich. Die Diemel, wel- che hier entspringt, mit der Lrpke, so wie die Eder mit der Jtker, werbe und Neere sind Hauptgewässer, keines schiffbar. Oer Boden der

8. Abth. 1 - S. 289

1830 - Hannover : Hahn
Einleitung. 289 Die Waal nimmt die Maas auf, theilt sich aber nach einem Laufe von 18m. bei dem Dorfe Hardinxveld in die West Kil und Merwe oder Merwe de, welche gegen 120 kleine Werder, den Wies Bosch — 2q.m., 1421 durch eine Fluth entstanden, bilden. Die West Kil, hernach Hollands Diep genannt, fließt in zwei breiten Ar- men dem Meere zu; der rechte Arm (Häring Vliet), über ^M. breit, bekommt hernach den Namen Rivierflakkee (d.h. seichter Fluß) und wird bei seiner Mündung ^ M. breit; der linke ^M. breite Arm des Hollands Diep wird an der Mündung über Im. breit, bildet an- sehnliche Sandbänke und führt die Namen Volke Rak, Krammer u. a. Ein Nebenarm desselben gehört zur Oster Schelde. Die Merwede theilt sich in die S. Alte Maas und die N. Merwe de, welche letztere in den Leck fließt, der nun auch den Namen Maas erhält, die Assel aufnimmt, sich hernach wieder mit der Alten Maas vereinigt und keine ^M. breit in die See geht. Zu den Nebenflüssen des Rheins gehört: a) die Alte Assel (Eissel), welche den oben genannten Dru- sus Kanal aufnimmt und dadurch mit dem Rhein in Verbindung steht, aber in den Zuyderzee fließt; d) die Maas, welche bei Namur in die Ebene eintritt, und von O. die Niers, Roer (Ruhr) u. Ourte, von W. die Sambre, von S.' die Dommel aufnimmt; sie fließt in die Waal; unter ihren Nebenflüssen ist nur die aus Frankreich kommende Sambre schiffbar. Die Schelde, welche, wie die Maas aus Frankreich kommt, nimmt die Henne oder Haiöne, Lys, Den der und Rüpel (mit der Senne, Dyle und den beiden Nethen) auf, theilt sich 8 M. vor ihrer Mündung in zwei Arme, die Oster- u. Westerschelde oder Hont und ist 10 M. weit für Seeschiffe fahrbar. Die Äser (Eifer) ist ein Küstenfluß in S. Die Vecht, welche aus dem Königreiche Hannover kommt, ergießt sich in den Zuyderzee und die Huns e in den L auwerz er Z ee. Sehr groß ist die Menge der Kanäle. Fast alle Niederungen in Seeland, Holland, Utrecht, Friesland und Geldern sind mit kleinen Abzugska- nälen versehen, die zum Theil befahren werden, aber es giebt, beson- ders in S., über 20 größere, die zur Beförderung des Verkehrs ange- legt sind, und die Städte Veurne, Apern, Ostende, Brügge und Gent, Brüssel und Löwen, Amsterdam, Haarlem, Leyden und Rotterdam, Harlingen und Gröningen verbin- den. Der wichtigste ist der große Nordholländische Kanal, 120 Rheinl. F. breit, 20 F. tief, der von Amsterdam nach Helder zu dem Hafen Nieuw ediep 12 M. weit geht und für die größten Schiffe fahrbar ist; einer der größten und merkwürdigsten Bauwerke dieser Art, erst 1826 mit einem Aufwande von 5 Mill. Rthlr. vollendet. Eine große Dampfmaschine versieht ihn im Helder zur Ebbezeit mit Wasser. Die Nähe des Meeres, die vielen Binnengewässer und Moräste machen die Luft in den seewärts gelegenen Gegenden feucht, mildern aber da- durch auch sowohl Hitze als Kälte, welche daher hier keinen so hohen Grad erreichen, als in N. Deutschland. Für Fremde und in manchen Jahren selbst für Eingeborne ist das Klima ungesund (Sterben der Engländer in Walchern 1809; Krankheiten in Gröningen nach dem heißen Sommer 1826). Nebel und Stürme sind an den Küsten und Volger's Handb. d. Geograph. 2te Ausi. 19

9. Abth. 1 - S. 305

1830 - Hannover : Hahn
Lüttich. Namur< 305 Rlara Eugenia, 1627 zu Verbindung der Maas mit dem Rheine an- lcgte, der aber bald ganz verfallen ist.— Maaseyk a. d. Maas, 3400e. 14) Lüttich — 80o.m. 350,000 E. Der Hügelboden, welcher schon in S. von Limburg beginnt, wird hier allmahlig zum Gebirge, welches zu den Ardennen sich hinzieht; fruchtbare Gegenden sind nur in N. In S. ist Wald und Gebirge. Die Maas nimmt hier die Durchs auf. Zu den gewöhnlichen Produkten kommen hier etwas wein, Blei, Eisen, Gal- mei, Steinkohlen, Flinrensteine und mancherlei andere Mineralien. Die E. sind fast alle Wallonen und 'Larholiken. Fabriken sind vorzüg- lich in N. blühend. — -s Lüttich a. d. Maas, welche hier die Ourthe auf- nimmt, 54,000 E. Unregelmäßig und finster gebauet, hat jedoch einige große Platze und schöne Hauser an den Ufern der Maas. Der Dom, der bischöfliche Pallast, das Theater, Rathhaus und das Gebäude der Univer- sität zeichnen sich aus. Sitz des Gouverneurs, eines hohen Gerichtshofes, einer Handelskammer und eines Handelsgerichts, auch eines kathol. Bi- schofs. Universität, 1817 gestiftet, Gymnasium, Gesellschaft für Wissen- schaften und Künste, Taubstummenanstalt, Bibliothek. Sehr wichtig sind die hiesigen Gewehr-, Zink-, Leder-, Patrontaschen-, Ambos-, Tuch- und Zichorienfabriken. Starker Handel. In der Nahe viele Blechmühlen und reiche Steinkohlengruben. Revolution 1789.— Im Dorfe Lhaudfonraine warme Quellen und Eisenfabr. — Vife, Weser, an der Maas, 2000e. Marmorbrüche. Im Dorfe Slons Strohhutflechterei. — Hcrstaü an der Maas, 5000 E. Steinkohlengruben und Eisenfabriken. Karl's d. Großen Vater, pipin, lebte hier.— Seraing, Dorf mit einem Lustschloß. — Herve, 3500 E. Berühmter Käse, der unter dem Namen Limburger verkauft wird.— sverviers a. d. Weze, 11,000e. Wichtige Tuchfabriken, die sich selbst in den Dörfern dieser Gegend finden. — Beim Dorfe Mores- ner Galmeigruben; bei den beiden Dörfern Rechain Walkererde.— Lim- bürg, 2000 E. Tuchweberei, Marmorbrüche. — Spaa in einer waldigen _ Gebirgsgegend, die durch Kunst sehr anmuthig gemacht ist, berühmt durch seine Mineralquellen, 3500e. Es werden hier viele lackirte Holzwaaren verfertigt. In der Nahe Eisenhütten.— Theux, 3000 E. In der Gegend bricht ganz vorzüglicher schwarzer Marmor.— Stablo, ehemalige Deutsche Reichsabtei, 3000 E. Berühmte Sohllederfabriken.— -shuy (Heu) an der Maas, 6000e. Gymnasium. Gerbereien, Papiermühlen, Eisenhammer. — Beim Dorfe Flone a. d. Maas Alaunsiederei; bei verschiedenen Dör- fern Marmorbrüche.— Neerrvinden, Schlacht 1693.— -s Marche en Fa, mine im Gebirge, 1500e. Zahlreiche Eisenhämmer. — Sr.hubert in den Ardennen, 1500 E. Die ehemalige Abtei war ein berühmter Wall- fahrtsort, besonders für Rasende. Pottaschsiedereien. 15) Namnr — 68q.m. 200,000 E. Boden, Produkte und E. sind V" wie in Lüttich; auch hierher streifen die Ardennen mit ihren waldigen Gipfeln. Die Maas nimmt hier die Sambre auf. Eisen- u. Messing- arbeiten beschäftigen viele E. Die Steinkohlengruben sind ansehnlich. Der Fabrikfleiß ist nicht so bedeutend wie in Lüttich. — f Namur, Bolger's Handb. d. Geograph. 2te Ausl. 20 4 -L.

10. Abth. 1 - S. 301

1830 - Hannover : Hahn
Seeland. Nordbrabant. Westflandern. Tholen, 2|C0i. lang, mit der Stadt Tholen, 2000 E. Berühmt durch Flachsbau u. feine Garnspinnerei.— Theile des alten seit 1648 von Spa- nien abgetretenen Flandern (Sraarsflandern) mit den Städten Sluys (Sleus), Hafen, 1200c.— Biervliet an der Westerschelde, 1000e. Vaterstadt des Erfinders des Haringseinpökelns, Will). Beukels (Bökels) f 1397.— Hülst, befestigt, 2000 E.— Sas van Genr, kleine Festung an d. Mündung d.genterkanals, 800e.— Axel, befestigt 2200e. Mufchelfang. 9) Nordbrabant—96 O..M. 340,000c. Die ganze Provinz gehörte sonst zu dem ten Niederlanden unterworfenem Gebiete, Generalirarslande genannt. Die Maas macht die N. Granze. Der Boden ist eben, in Osten Moor (die 6m. lange Peel) und Heide, zum Theil fruchtbarer Marsch- und Bleiboden. Der große Breda'sche Kanal. Ackerbau und Vieh- zuchr sind blühend, nicht so sehr die Industrie; wollwaaren, Leine- wand, Hure und Leder sind die ausgezeichnetsten Fabrikwaaren. Die E. sind der Mehrzahl nach Barholiken. — fherzogenbusch, gewöhnlich " den Bosch genannt, an der Dommel u. Aa, 15,000c. Starke Festung. Der große Markt mit dem schönen Rathhause, der Paradeplatz, die schöne Iohanniskirche. Sitz des Gouverneurs, eines kathol. Bischofs und eines Handelsgerichts. Gymnasium, Arsenal, Zuchthaus. Wichtige Leinewand-, Garn-, Hut- u. a. Fabriken. Seefalzraffinerie. — Tillborg an der Ley, 10,500 E. Wichtige Tuchfabriken, die die Hälfte der E. beschäftigen. — ffbredá a. d. Dintel, starke Festung, 9500e. Hut-, Tapeten- und Le- ^ derfabriken. Schloß. Friede 1667. Berühmter Überfall 1590.— Ooster, honr (haut), 7000e. Töpfereien, Ziegeleien, Weberei.— willemstadr, Festung am Hollandsdiep, 1600e.— Bergen op Zoom (Sohm), unweit der Oosterfchelde, starke Festung, 6000 C. Töpfereien, Anschvvisfang. — Heuöden, 1500c. Festung an der Maas.— Crevecoenr, Fort an der Maas.— Gerrrnidenbnrg(Gertreudenb.ch Festung am Biesbofch, 1500e. — Eindhoven a. d. Dommel, 2500c. Woll-, Baumwoll-, Leinewand-, Hut- u. Lederfabriken. Berühmte Feuerfpritzenfabrik. — Dalkenswaard, Dorf, bekannt durch die hier betriebene Abrichtung von Falken u. a. Thie- ren.— Helmont unweit der Peel, 3000 C. Leinewandweberei. B. Die Südprovinzen, größtentheils aus den alten Spani- schen und Österreichischen Niederlanden bestehend, zu denen noch Lüttich und einige andere nahe gelegenen Gebiete gekommen sind, — 615z Q.m. 3,900,000 E. 10) Westflandern — 59z Q.m. 590,000 E. Der Boden ist größten- theils schwerer Bleiboden, in S. ist aber das Große Moor, zum Theil in Frankreich; in N. u.s. ist auch Sand u. Heide. Die Schelde, wel- che die So. Granze berührt, die Lys und Zfer, kommen aus Frankreich. Ackerbau ist hier ausgezeichnet; Flachs ist von vorzüglicher Güte, auch der Hopfen ist berühmt und Obst wird viel gebauet; blühende Rindvieh- zuchr. wichtige Fabriken, vor allem in Leinen und Spitzen. Großer Kanal zwischen Apern, Furnes, Ostende, Brügge und Gent; vortreffliche
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